Gartentage Borken

Presse

Zwei Gartentage

Borkener Zeitung, Bericht vom 4. Juni 2009

Borken (ks). Der Garten von Familie Bölker liegt mitten in Borken, grob hinter dem K&K-Markt, ist aber Landidylle pur: Auf rund 500 Quadratmetern steht ein Gartenhaus (ein ehemaliges Wohnhaus) mit Sauna und angrenzendem Steg. Dahinter glitzert der 40 Quadratmeter große Schwimmteich. Ein ausgeklügeltes System, nämlich ein nebenstehender Filterteich, schützt das Schwimmterrain vor Algen. Der restliche Garten besteht aus Parzellen, in denen jedes Familienmitglied sein Lieblingseckchen hat: Großmutter Wilhelminie Boes pflegt ihre Stauden- und Ziergarten-Ecke. Birgit und Johannes Bölker genießen ihren Schwimmteich und das Gartenhäuschen, in dem Gemüse angebaut wird. Ihre Kinder lieben es, in dem mehrstöckigen Baumhaus über dem Hühner-Freigehege zu faulenzen. Das Gehege beherbergt übrigens auch eine Ziege und den zahmen Bock Mozart. An den Gartentagen gibt es Kaffee und Kuchen zu kaufen. Das Geld fließt in Ann-Katrin Bölkers Auslandsjahrkasse: Sie reist für ein Jahr nach Costa Rica.

Offene Gärten Borken (11 bis 18 Uhr an beiden Tagen): Bölker (An der Aa 17), Ehling (Piepershagen 24), Haselhoff (Wormlandstr. 2), Jung (Walkerweg 12), Kreyerhoff (Borkener Str. 212), Schemmer (Birkenweg 3), Heimatverein Marbeck (Schulstraße 1a), Schulbauernhof Montessorischule (Hagenstiege 43), Propsteigarten St. Remigius (Papenstegge, 10), Apothekergarten Weseke (Salm-Horstmar-Straße). Wenn möglich wird darum gebeten, die Gärten mit dem Rad anzufahren. www.gartentage-borken.de

Viel fürs Auge – viel für den Teller

Borkener Zeitung, Bericht vom 8. Juni 2008

Freunde von Grünem und Blühendem hatten am Wochenende Gelegenheit, einen Blick in fremde Gärten zu erhaschen. Die Gartenpforten für interessierte Besucher öffneten Gartenbesitzer aus Borken und Raesfeld. Ein Fest für Augen und Seele bot sich den Besuchern der Borkener Gartentage in den wundervoll und individuell gestalteten Grünanlagen. Kommt man zum Beispiel in den Garten der Familie Ehling in Borken, fällt einem ein Hochbeet für Gemüse ins Auge. „Derzeit kommt viel Salat auf den Tisch“, sagt Josef Ehling mit einem Schmunzeln. Am liebsten aber esse er grüne Bohnen. „Bohnensalat mit gekochten Eiern und Mayonnaise“, verrät der Gartenbesitzer, sei sein Lieblingsgericht aus der Kindheit. Weshalb es nur natürlich sei, dass er Bohnen in seinem Garten, „nah am Kochtopf“, anbaue.

Magische Blicke ziehen beim Gang durch die Grünanlage diverse Skulpturen aus Beton, Holz oder Pappmaché auf sich. Die hat der künstlerisch begabte Gartenbesitzer eigenhändig geschaffen. „Laura“, eine Figur aus Pappmaché und Abbild der Enkeltochter, sitzt entspannt in einem Pavillon mit Blick auf einen kleinen rauschenden Wasserlauf. „Das ist unser grünes Zimmer“, erklärt Ehling. Das Plätschern des Wassers empfindet er als entspannend. Weiter geht der alleenartige Kiesweg entlang an blühenden Blumen und Pflanzen.

Ein gut gestalteter Garten, berichtet der Borkener, müsse in jeder Jahreszeit etwas fürs Auge bieten. Die Anlage müsse so bepflanzt sein, dass immer etwas blühe. „Das geordnete Chaos“ in seinem Garten habe System. Der Natur lässt der Gartenfreund seinen Lauf. Denn diese, von Gott geschaffen, habe ein besonderes Talent, „sich in den passenden Farbkombinationen zusammenzufinden.“ Für den Borkener gilt jedoch auch die alte Gärtnerregel: „Ein Gärtner benötigt ein scharfes Messer und ein hartes Herz.“ Damit Pflanzen neu austreiben könnten, müssten sie regelmäßig beschnitten werden.

Eine weitläufige Parklandschaft bietet sich dem Besucher bei Familie Kreyerhoff in Gemenwirthe. Mit romantischer Musik werden die Gäste empfangen. Auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Areal hat Georg Kreyerhoff ein grünes Paradies geschaffen. „Vor 20 Jahren habe ich mit der Gestaltung angefangen und konnte nicht mehr aufhören“, berichtet der Mann mit dem grünen Daumen. Alte englische Rosensorten säumen einen Weg, der in einem kleinen Wäldchen mit prächtigen Rhododendren und Azaleen endet. Hingucker sind zahlreiche Statuen, aus England importiert. Buchsbaumhecken und Formschnitte vollenden einen Blick auf eine eigenwillige Gartengestaltung. Von den unterschiedlichen Sinneseindrücken zeigte sich eine Besucherin überwältigt: „Das ist Schönheit und Entspannung pur.“ Zudem nehme sie viele neue Anregungen für die eigene Gartengestaltung mit nach Hause.

Infos zu Schwimmteich und Schattenbeet

Borkener Zeitung, Bericht vom 8. Juni 2008

Borken/Raesfeld (jü). Prächtig blühende Blumen und Sträucher, üppiges Grün und ein buntes Farbenspiel der unterschiedlichsten Pflanzen: Zahlreiche Gartenbesitzer aus Borken und Raesfeld haben bei den „Gartentagen“ wieder ihre Pforten für andere Gartenliebhaber geöffnet. Das milde Wetter der vergangenen Tage mit reichlich Regen ist Wachstumswetter für die Pflanzen. Alles grünt und sprießt derzeit. Optimale Bedingungen also, die Gärten in ihrer Hülle und Fülle interessierten Besuchern vorzustellen.

Birgit und Johannes Bölker aus Borken luden die Besucher in ihre rund 800 Quadratmeter große Grünanlage ein. Ein echter Hingucker ist der Schwimmteich, in dem sich dicke Goldfische tummeln. „Das ist ein Naturteich. Der reinigt sich durch ein pflanzliches Filterbecken ganz von allein“, berichtete Johannes Bölker, warum er dem Wasser kein Chlor zusetzen muss. Der Teich dient den Gartenbesitzern zudem als Abkühlung nach einem Besuch der hauseigenen Sauna. Und: Nicht nur bei sommerlichen Temperaturen können die Borkener vom Holzständer-Gartenhäuschen aus einen tollen Blick in den Garten genießen. Mittendrin im Grünen versteckt sich ein kleiner Zoo: Kecke Ziegen springen meckernd von einer in die andere Ecke. Dazwischen scharren gackernde Hühner eifrig im Sand. Verschiedene Sitzecken laden zum Verweilen ein. Zum Beispiel nach der Ernte im kleinen Gemüsebeet. Kartoffeln, Salat, Rhabarber und Schwarzwurzeln haben die Bölkers unter anderem angebaut.

„Ein Garten muss nicht groß sein, um schön zu sein“, erklärte Heike Pätzold bei der Präsentation ihres kleinen, aber feinen Gartens. Das Besondere ihrer Anlage: Ein hübsch dekorierter, prächtig wachsender Brombeerbogen. Die Borkenerin berichtete, dass sie beim Anlegen der Beete keinem Prinzip gefolgt sei. „Pflegeleicht müssen die Blumen sein und natürlich gut aussehen. Alles ist jedoch blind gewürfelt“. Aus einem alten Sandkasten machte sie ein Schattenbeet. Rund um eine Sitzecke wurde eine Mauer im antiken Stil hochgezogen. Auf der „Kräuterterrasse“ wachsen sieben unterschiedliche Tomatensorten heran.

Echte Fuchsien-Kenner und Liebhaber sind Christel und Richard Eißing. „Vor 18 Jahren sind wir damit angefangen, heute haben wir viele unterschiedliche Fuchsien-Sorten in unserem Garten“, sagten die Raesfelder. Damit diese gut wachsen, müssten sie alle vier bis fünf Jahre umgetopft werden. „Und bitte nicht zu viel gießen“, gab Eißing anderen Gartenfreunden einen wichtigen Ratschlag. Denn die meisten Pflanzen würden oft „tot gegossen“. Rosenfreunden rät er, bereits im Frühjahr den dornigen Pflanzen einen Langzeitdünger zuzugeben. Die verblühten Rosen sollten dann direkt rausgeschnitten werden, damit sich neue Knospen bilden könnten. Jedem Besucher gaben die Eißings ein vierblättriges Kleeblatt als Glücksbringer mit nach Hause. Die Vielfalt der unterschiedlichen Gärten stieß bei Gabi Wibbe, Marlies Stenkamp und Marie-Luise Tornow auf große Begeisterung. Das Trio fuhr mit dem Rad die Gärten in Borken ab und hatte auch die Velener Gartentage zum Ziel. Durch den Austausch mit anderen Gartenfreunden könne man prima neue Ideen sammeln, freuten sie sich über vielfache Sinneseindrücke.