Gartentage Borken

Presse

Schneewittchen und ein Rosenzimmer

Borkener Zeitung, Bericht vom 6. Juni 2011

BORKEN (bus). Leise klingt das Windspiel oben im Rosenbogen. Daneben baumelt ein kleines Hufeisen. Beim ersten Schritt in den Garten der Familie Pätzold an der Nonnenfettweide schwimmen die drei Bewohner des kleinen Teichbeetes an die Oberfläche; ihre Mäuler geöffnet.

Die Sitzecke mit selbst gebautem Tisch aus Robinienholz unter der Platane lädt zum Verweilen ein. Das schnörkelig gewachsene Holz bildet ein paar Meter weiter ebenfalls ein Geländer, in das bunte Murmeln eingelassen sind. Ein idyllisches Eckchen vor einer selbst gemauerten Wand aus alten Klinkersteinen und einem Spiegel auf Holz nennt Heike Pätzold das „Rosenzimmer“.Die Hausfrau, Mutter zweier Kinder (15 und 18) und Fitnesstrainerin, hat in 16 Jahren drei größere Umgestaltungen mit Unterstützung ihres Mannes Stefan sowie Bruder und Landschaftsgärtner Dirk Schulz vorgenommen. So ranken Brombeeren über einen verzinkten Bauzaun; ein großer Brombeerbogen ist entstanden.

Kleine Kohlrabi und Rollo-Rosso-Salat gedeihen im winzigen Gemüsegarten. Wo vor kurzem noch Sandkasten und Schaukel standen, ist ein Staudenbeet entstanden. „Einige Blumen habe ich nie gepflanzt. Sie waren auf einmal da“, gibt Heike Pätzold jedem Gewächs eine Chance. Zahlreiche Pflanztöpfe, Gartengeister-Köpfe und Keramiken hat die kreative Frau selbst getöpfert. Und zwei der zig Schöpfkellen am Lamellenzaun hat sie von der Jacobsweg-Pilgerreise mitgebracht.

Zum „Pflichttermin“ für Gartenfreunde haben sich die Borkener Gartentage entwickelt. Zwölf Gartenbesitzer hatten am Wochenende wie die Pätzolds ihre Pforten geöffnet und offerierten den Gästen bei prächtigem Gartenwetter beeindruckende Gestaltungsideen.

In den fünf Jahren, seitdem sich Familie Jung an den Gartentagen beteiligt, habe sich eine echte Fangemeinde gebildet, so Gartenfreundin Ursula Jung. Aber auch zahlreiche neue Gäste aus Nah und Fern machten am Wochenende eine Runde im Garten am Walkerweg. Aus Münster angereist, hatte sich das Ehepaar Funke (70 und 71 Jahre) an der Tourist-Info einen Plan der offenen Gärten besorgt und radelte diese freudig an. „Wir sind beim ehemaligen Bürgermeister angefangen und angenehm überrascht, wie vielfältig und schön die Gärten hier sind.“ Einen natürlichen Sonnenschirm in Form einer Kastanie nennt Familie Jung ihr Eigen. Kunstgegenstände, die einfach nur gefielen, wurden liebevoll in den Garten integriert. Die blaue, große Eisenspirale „Endless“ ist fast aus allen Winkeln des Gartens zu sehen. Ursula Jung hatte das Kunstwerk bereits vor dem Wasserschloss Pröbsting gefallen. Sie hat es erworben.

„Schneewittchen ist eine treue Seele“, zeigt die Gartenliebhaberin auf unzählige weiße Blüten des üppig gewachsenen Rosenstrauches. Noch nicht ganz so groß, aber dafür herrlich duftend ist Jungs Lieblingsrose „Jude The Obskure“, nah an der Terrasse platziert. „Die haben wir nach Duft gekauft.“

Wie sie die fast unzähligen, teilweise außergewöhnlichen Kräuter in der neu angelegten Spirale im Zaum hält, weiß die Hobbygärtnerin noch nicht. Überzeugt hat sie dagegen das „Kraut der Unsterblichkeit“. Der Verzehr von zwei Blättern täglich verspreche ein langes Leben.

Die Note „wunderschön“ vergab das Ehepaar Andreas und Sandra Kemper am Wochenende gleich mehrmals. Der Chemiefacharbeiter (45) und die Krankenschwester (42) haben in Weseke ein 850 Quadratmeter großes Areal mit Sandsteinsäulen, Brunnen, Wegen und Pflanzen. Noch habe sich das Paar nicht getraut, sich in die „offenen Gärten“ einzureihen. Beim nächsten Mal sei das aber nicht ausgeschlossen.

Artikel auf www.borkenerzeitung.de.

Verwunschene Plätzchen

Borkener Zeitung, Bericht vom 6. Juni 2010

Borken (kp). „Eigentlich wollte ich heute morgen ja noch schnell Brot backen“, erzählt Agatha Haselhoff aus Gemen. Aber Punkt 11 Uhr hätten die ersten Gartenliebhaber auf der Matte gestanden, und seitdem wäre der Strom an Interessierten nicht abgeebbt. „Komisch“, meint Haselhoff, schließlich sei der Samstag bei den Gartentagen traditionell der „ruhigere Tag“, da die meisten Gartenliebhaber in den eigenen Anlagen arbeiten würden. Aber das sei ja auch egal, schließlich fände sie es „fantastisch“, dass der Gartentag so gut besucht ist. „Man lernt so viele Leute kennen, kann sich über Blumen und Gärten austauschen und das bei dem Wetter – einfach schön.“

Und so wird die Dame des Hauses in der Schulstraße den ganzen Tag nicht müde, Fragen zu Stauden, Gräsern und dem Teich zu beantworten. „Ja, den haben wir vor 20 Jahren selber angelegt“, erzählt sie Berti Wolbring aus Mussum und Liesel Jolink aus Bocholt. „Genauer gesagt, mein Mann Herbert und ich habe alles überwacht“, sagt sie lächelnd. Denn die Aufgabenteilung im Garten sei klar getrennt: „Ich bin für die Blumen zuständig und mein Mann fürs Grobe wie Rasen mähen und Hecken stutzen.“ Warum? Da könne er nichts kaputt machen.

Ganz anders in Gemenwirthe. Auf rund 4000 Quadratmetern hat hier Georg Kreyerhoff im Alleingang und mit dem sprichwörtlichen „grünen Daumen“ auf den Flächen des nicht mehr landwirtschaftlich betriebenen Bauernhofs ein Gartenidyll geschaffen. Rosenziergarten mit englischen Rosen á la David Austin, Azaleen und Rhododendron-Büsche sind hier zu finden, genauso wie Statuen, Hunde aus Stein und Pergulas. Dazwischen immer wieder kleine verschwiegene Plätzchen zum Verweilen. „Gartenarbeit ist mein Hobby“, erzählt der technische Zeichner. „Direkt am Haus habe ich mit der Gartenarbeit angefangen.“ Es sei dann immer mehr geworden. „Größer wird der Garten jetzt aber nicht mehr“, erklärt er dann. „Sonst kann ich das nicht mehr alleine bewältigen.“

Vor diesem Problem stehen die Bölkers in Borken nicht. Mitten in der Stadt teilen sich Johannes und Birgit Bölker sowie Großmutter Wilhelmine Boes einen rund 500 Quadratmeter großen Garten, in dem jedes Familienmitglied seine Lieblingsecken hegt. Großmutter Wilhelmine pflegt den Ziergarten und Birgit und Johannes Bölker genießen ihren Schwimmteich und ihr Gartenhäuschen. Nun gerade nicht, denn noch beantworten sie Fragen rund um das Anlegen von Teichen und die Heilwirkung von Pflanzen.

Artikel auf www.borkenerzeitung.de.

Zeigt her eure Gärten, zeigt her eure Zier…

Borkener Zeitung, Bericht vom 5. Juni 2009

Im Rahmen der Gartentage Borken beteiligen sich auch Raesfelder Familien und öffnen ihre Gärten an diesem Wochenende (samstags und sonntags, jeweils von 11 bis 18 Uhr) für die interessierte Öffentlichkeit. Mit dabei ist auch die Familie Eißing, Zum Osterkamp 15. „Seit 15 Jahren sind Fuchsien bei uns im Garten ein Muss“, heißt es. Zirka 78 Pflanzen und 15 Sorten sind dort vorhanden.

„Man geht nur einmal durch den selben Garten” – lautet das Credo der Familien Knufmann und Schlottbom, Helweg 41. Auf rund 2000 Quadratmeter Grundstück ist ein Garten entstanden, dessen Ursprünge in das Jahr 1935 zurückgehen. Rasenflächen, Beete, ein Gemüsegarten, Spielraum für Kinder und ein kleines Wäldchen bilden ein harmonisches Gesamtbild. Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera), der Judasbaum (Cercidiphyllum japonicum) sowie der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) gehören zu den Besonderheiten.

Der 1952 ursprünglich als Aussiedlergrundstück mit Wohnhaus angelegte Nutzgarten erfährt nach dem Um- und Anbau des Wohnhauses seit 1998 nach und nach und immer wieder Umgestaltungen zu einer Wohlfühl- und Entspannungsoase, die komplett in Eigenleistung geplant und umgesetzt wurde. Wer sehen möchte, wie es sich die Familie Seggewiß im Garten eingerichtet hat, sollte das Grundstück im Rott 16 ansteuern. Dort finden sich neben alten Obstbäumen, Hochbeeten und Trockenmauern zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten in abgeschiedenen Sitzecken und Lauben. Indische Laufenten nehmen den Kampf mit den Schnecken auf.

Was alles machbar ist in der häuslichen Grünzone, zeigt der Schaugarten der Firma Garten- und Landschaftsbau Baumeister, Ährenfeld 13. Im 2008 komplett neu gestalteten Garten gibt es unter anderem einen Schwimmteich mit Gartenhütte, eine Wasserstufe mit Natursteinmauer und vieles mehr. www.gartentage-borken.de