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Wo der „grüne Daumen“ nach oben geht
Tag der offenen Gärten in und um Borken
Borken/Gemen (jü). Ein Wochenende für „Gründäumlinge“: Stolze Gartenbesitzer öffneten die Pforten zu ihren schön gestalteten Grundstücken, viele Gäste kamen zum Staunen, zum Erfahrungsaustausch — und um sich Anregungen für die eigenen Beete daheim zu besorgen.
Herbert und Agatha Haselhoff aus Gemen zum Beispiel haben auf engstem Raum einen kleinen Gartenteich und eine riesige Auswahl verschiedenster Stauden und Blumen, die sich fast um das ganze Haus ziehen, angelegt. „Ich habe mich für einen Staudengarten entschieden“, erklärte die stolze Gartenbesitzerin. Warum? „Im Sommer habe ich keine Arbeit damit. Ich kann auf der Terrasse sitzen und den blühenden Anblick genießen.“ Im Herbst und Frühling dagegen müsse sie jedoch rein in den schmalen Garten. „Einige Pflanzen müssen geteilt, verdünnt oder ganz herausgenommen werden.“
Seit 20 Jahren wohnen die Haselhoffs in und mit ihrem Garten. „Der Staudengarten ist einfach ideal“, meinte die Hausherrin. Bei der Anlage habe sie darauf geachtet, dass im Laufe der Monate „immer etwas blüht“. Und die Farben der Blumen harmonisch aufeinander abgestimmt seien. Das grüne Wissen habe sie sich selber angeeignet. „Jetzt aber blühen die Pflanzen wie von selber.“ Ein toller Blickpunkt ist der kleine Teich. In dem haben die Haselhoffs Unterwasserpflanzen eingesetzt, damit das Wasser klar bleibt. Was die Gemenerin zurzeit jedoch Ärger bereitet, sind die vielen Schnecken, die sich dort nur zu wohl fühlen. Die meisten sammelt die Gartenfachfrau mit der Hand ab. Winfried Rusch, Billerbeck, und Marlies Kernebeck aus Holtwick, schauten sich in dem blühenden Garten um. „In dem Teich spiegelt sich der Himmel“, staunten die Besucher. Toll seien die vielen interessanten Details, wie kleine verspielte Sitzecken. Der Garten, fällten die Besucher anerkennend ihr Urteil, zeuge von Individualität und sei mit viel Liebe angelegt
Den neugierigen Fragen der Besucher stellten sich auch Ursula und Elmar Jung. Die Idee, die sich hinter ihrem Garten versteckt, beschrieben die Borkener so: „Es soll möglichst rund ums Jahr etwas blühen. Beim täglichen Rundgang gibt es immer etwas zu entdecken.“ Winterjasmin, Christrosen, Herbstzeitlose, späte Astern und auch Dahlien gibt es unter anderem in ihrem Garten. Vielen Stauden lasse sie die Chance, sich auszusäen, erklärte die Frau mit dem grünen Daumen. Denn da, wo sie sich ausbreiten, sei auch ihr optimaler Platz. Die Naturbelassenheit des Gartens bestaunten die Nachbarn Friedhelm Rieken und Waltraud Kreyerhoff. Auf Begeisterung stieß der natürliche Unterschlupf für einen stacheligen Mitbewohner, den Igel. Und das Bild des Gartens, das mit einigen ansprechenden Kunstwerken abgerundet ist. Die Idee, den Privatgarten für andere zu öffnen, begrüßten die Jungs. „Es gibt so viel zu sehen und man kann sich in Gartenfragen austauschen.“