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Viel fürs Auge – viel für den Teller
Freunde von Grünem und Blühendem hatten am Wochenende Gelegenheit, einen Blick in fremde Gärten zu erhaschen. Die Gartenpforten für interessierte Besucher öffneten Gartenbesitzer aus Borken und Raesfeld. Ein Fest für Augen und Seele bot sich den Besuchern der Borkener Gartentage in den wundervoll und individuell gestalteten Grünanlagen. Kommt man zum Beispiel in den Garten der Familie Ehling in Borken, fällt einem ein Hochbeet für Gemüse ins Auge. „Derzeit kommt viel Salat auf den Tisch“, sagt Josef Ehling mit einem Schmunzeln. Am liebsten aber esse er grüne Bohnen. „Bohnensalat mit gekochten Eiern und Mayonnaise“, verrät der Gartenbesitzer, sei sein Lieblingsgericht aus der Kindheit. Weshalb es nur natürlich sei, dass er Bohnen in seinem Garten, „nah am Kochtopf“, anbaue.
Magische Blicke ziehen beim Gang durch die Grünanlage diverse Skulpturen aus Beton, Holz oder Pappmaché auf sich. Die hat der künstlerisch begabte Gartenbesitzer eigenhändig geschaffen. „Laura“, eine Figur aus Pappmaché und Abbild der Enkeltochter, sitzt entspannt in einem Pavillon mit Blick auf einen kleinen rauschenden Wasserlauf. „Das ist unser grünes Zimmer“, erklärt Ehling. Das Plätschern des Wassers empfindet er als entspannend. Weiter geht der alleenartige Kiesweg entlang an blühenden Blumen und Pflanzen.
Ein gut gestalteter Garten, berichtet der Borkener, müsse in jeder Jahreszeit etwas fürs Auge bieten. Die Anlage müsse so bepflanzt sein, dass immer etwas blühe. „Das geordnete Chaos“ in seinem Garten habe System. Der Natur lässt der Gartenfreund seinen Lauf. Denn diese, von Gott geschaffen, habe ein besonderes Talent, „sich in den passenden Farbkombinationen zusammenzufinden.“ Für den Borkener gilt jedoch auch die alte Gärtnerregel: „Ein Gärtner benötigt ein scharfes Messer und ein hartes Herz.“ Damit Pflanzen neu austreiben könnten, müssten sie regelmäßig beschnitten werden.
Eine weitläufige Parklandschaft bietet sich dem Besucher bei Familie Kreyerhoff in Gemenwirthe. Mit romantischer Musik werden die Gäste empfangen. Auf einem rund 4.000 Quadratmeter großen Areal hat Georg Kreyerhoff ein grünes Paradies geschaffen. „Vor 20 Jahren habe ich mit der Gestaltung angefangen und konnte nicht mehr aufhören“, berichtet der Mann mit dem grünen Daumen. Alte englische Rosensorten säumen einen Weg, der in einem kleinen Wäldchen mit prächtigen Rhododendren und Azaleen endet. Hingucker sind zahlreiche Statuen, aus England importiert. Buchsbaumhecken und Formschnitte vollenden einen Blick auf eine eigenwillige Gartengestaltung. Von den unterschiedlichen Sinneseindrücken zeigte sich eine Besucherin überwältigt: „Das ist Schönheit und Entspannung pur.“ Zudem nehme sie viele neue Anregungen für die eigene Gartengestaltung mit nach Hause.