Blick in grüne Oasen der Ruhe
Borkener Zeitung, Bericht vom 02. Juli 2014
BORKEN (tha). „Nichts allzu sehr“ – dieser Spruch am Eingang des Gartens von Ursula und Elmar Jung im Walkerweg ist genau das richtige Motto für die gemütliche blühende Rückzugsoase. Genauso, alles mit Maß und trotzdem mit höchstem Genuss, hat die Rechtspflegerin ihren 850 Quadratmeter großen Garten angelegt.
„Unser Garten blüht immer“, sagte Ursula Jung lachend. „Einiges hat natürlich bereits seinen Höhepunkt überschritten, vieles fängt aber auch an zu blühen.“ Inmitten der bezaubernd riechenden Blütenpracht findet sich auch vereinzelt Gemüse. „Mein Herz gehört aber den Blumen,“ sagte sie. Auch Kunst ist zu finden, ein Fresco hängt an der Wand, in anderen Winkeln überraschen kleine Statuen. Besonderer Stolz der Familie ist aber im Sommer der Platz unter einer alten Kastanie. „Im Sommer ist es der beste Platz in Borken“, schwärmte die Gartenliebhaberin.
An den Gartentagen beteiligte sich das Ehepaar bereits zum siebten Mal. „Es macht Spaß Mitgärtner zu treffen“, so der einfache Grund für die Teilnahme der Familie am jährlichen Borkener Gartenhighlight. Zwölf Garten-Besitzer in Borken, Marbeck, Rhedebrügge und Weseke beteiligten sich an den zwei Schautagen.
Unter den fünf Neulingen war auch die Familie Berger in der Weseler Landstraße. Den 1000 Quadratmeter-Garten nutzt BZ-Redakteur Peter Berger hierbei gerne als Rückzugsraum. „Gärtnern ist wie Journalismus – man braucht manchmal eine blühende Fantasie“, sagte er augenzwinkernd.
Die beweist auch Carola Te Rhedebrügge im Rhedebrügger Eppingsweg. Im Schatten alter Eichenbäume schuf sie in den letzten 14 Jahren mit Mann Thomas und den vier Kindern eine idyllische Bauernhaus-Atmosphäre, wie sie kaum geeigneter für Hochglanzfotos in Zeitschriften wären. „Natürlich muss auch die Garten-Deko zum Bauernhaus passen“, verrät Carola Te Rhedebrügge. „Und: ich liebe Eisen!“ So sind an vielen Stellen Eisenskulpturen zu finden, während es im Kontrast dazu sogar aus einem alten Schrank heraus grünt.
Das bäuerliche Idyll genossen am Wochenende auch viele Radfahrer, die hier Rast machten. Genau wie es sich Familie Te Rhedebrügge wünschte: „Wir möchten, dass die Leute in unseren Garten kommen, sich hinsetzen und genießen. So wie wir es auch tun.“ Dazu servierte man den Gästen Waffeln, Kaffee oder Bratwurst, während mit Spielgeräten auch an die Kinder gedacht wurde. Geht der Erlös daraus wieder in den Garten? „Nein. Den bekommt der Rhedebrügger Kindergarten“, so die Hausherrin.